Neuer Bericht der IKSR zur Entwicklung der Abflüsse des Rheins unter dem Einfluss des Klimawandels

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart, auch für die Wasserwirtschaft. Trockenheit, Hochwasser und hohe Wassertemperaturen können sich negativ auf das Ökosystem des Rheins und seiner Nebenflüsse sowie auf Wassernutzungen auswirken.

Von Dürre bis Hochwasser: Wetterextreme nehmen weiter zu

Internationale Fachleute aus den Staaten im Rheineinzugsgebiet haben anhand der neuesten Klimadaten untersucht, wie sich die Abflüsse des Rheins und seiner wichtigsten Nebenflüsse bis 2100 voraussichtlich entwickeln werden.

In den Monaten November bis April steigt tendenziell die Hochwassergefahr. Von Mai bis Oktober wird Trockenheit voraussichtlich häufiger vorkommen, länger andauern und stärker ausgeprägt sein. Der ausgleichende Einfluss der Gletscher- und Schneeschmelze, die zu dieser Jahreszeit den Rhein mit Wasser versorgt und so die geringe Niederschlagsmenge ausgleicht, nimmt bis Ende des Jahrhunderts weiter ab. Der Rhein wird dadurch stärker von Regen abhängig sein. Regional erwartet man im Sommer außerdem häufigere Sturzfluten, wie zuletzt im Juli 2021 unter anderem in der Eifel und den Ardennen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Häufigkeit und Intensität der hydrologischen Extreme weiter und schneller als vor zehn Jahren angenommen zunehmen werden. Durch den fortschreitenden Klimawandel nimmt der Druck auf das Ökosystem Rhein zu, die Trinkwasserversorgung wird aufwändiger und die Schifffahrt wird vermehrt eingeschränkt. Deshalb besteht ein dringender Handlungsbedarf, Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.

Den Rhein klimafit machen

Die neue Studie dient als eine wichtige Grundlage zur Überarbeitung der IKSR-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Hierzu ist im Frühling 2025 ein Workshop mit vom Klimawandel betroffenen Nutzergruppen geplant.

„Basierend auf Faktenwissen müssen wir Anpassungsmaßnahmen ergreifen, um den Rhein und sein Einzugsgebiet klimafit zu machen. Mit dem vorliegenden Bericht und dem für 2025 geplanten Workshop stellen wir wichtige Weichen.“, stellt IKSR-Präsidentin Miriam Haritz anlässlich der Veröffentlichung des Berichts fest.

Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins hat sich mit dem Programm „Rhein 2040“ das Ziel gesetzt, den Rhein und sein Einzugsgebiet nachhaltig zu entwickeln und an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen.

Link zur Studie: https://www.iksr.org/de/oeffentliches/dokumente/archiv/fachberichte/fachberichte-einzeldarstellung/297-klimawandelbedingte-abflussszenarien-fuer-das-rheineinzugsgebiet

Ansprechpartner für Rückfragen

Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR)
Marc Daniel Heintz
marcdaniel.heintz(at)iksr.de
0049-261-94252-19

Hintergrundinformation zur IKSR

In der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) arbeiten seit mehr als 70 Jahren die Schweiz, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Luxemburg und die Europäische Union auf der Basis eines völkerrechtlichen Übereinkommens zusammen, um die vielfältigen Nutzungen und den Schutz des Gewässers in Einklang zu bringen. Für die Umsetzung europäischer Richtlinien wurde die grenzüberschreitende Kooperation auf die Staaten Österreich, Liechtenstein, Italien und die belgische Region Wallonien ausgeweitet.

Aktuelle Präsidentin ist Miriam Haritz aus Deutschland. Ihr und den Gremien der IKSR steht ein international besetztes Sekretariat mit Sitz in Koblenz (Deutschland) zur Seite.